In Zusammenarbeit mit einem Biogas-Anlagenbetreiber haben wir am 02.08.2009 eine kleinere Fläche Miscanthus (0,60ha) zwecks Biogasgewinnung gehäckselt.
Miscanthusernte zur Biogasverwendung am 02.08.2009
Die eingestellte Häcksellänge von 5 mm…
… und der Ertrag von knapp 70t/ha zwingen den Häcksler zu langsamer Fahrt.
Das Häckselgut ist teilweise langfaserig.
Der Miscanthus dieser Fläche hatte den vierten Aufwuchs – es war also die dritte Ernte auf dieser Fläche. Das Häckselgut wurde an der Biogasanlage in ein separates Fahrsilo einsiliert. Es ließ sich mit Silomais vergleichbar verdichten. Sickersaft trat nicht aus.
Nach Abschluß des Silierprozesses reichte der Betreiber der Biogasanlage eine Probe zur Bestimmung der Methanausbeute ins Labor.
Inzwischen sind die Ergebnisse da.
Ertrag Feuchtsubstanz 69,1 t/ha, gehäckselt auf ca 5 mm Länge.
Trockenmassegehalt 28,9% – sind 19,97 t Trockenmasse je ha.
Biogaspotential 304 (l/kg TM k).
Methanpotential 166 (l/kg TM k).
Der Miscanthus brachte also bei diesem Versuch etwa
3.315 m³ Methan/ha.
Silomais bringt vergleichsweise über 5.000 m³ Methan/ha.
Der Methanertrag vom Miscanthus ist also nicht besonders hoch.
Negative Auswirkungen für den Bestand
Nach dieser Ernte war der Miscanthus noch im gleichen Jahr bis zu einer Höhe von etwa 60 – 80 cm herangewachsen. Einzelne von den Erntemaschinen überrollte Stängel waren an den Halmknoten wieder ausgewachsen.
Austrieb aus dem Halmknoten
Durch einsetzenden Frost starb dann der Aufwuchs im vollen Saft ab – eine Rücklagerung der Nährstoffe in die Speicherwurzeln (Rhizome) erfolgte anscheinend nicht. Im folgenden Frühjahr entwickelte sich nur ein sehr dünner Bestand – aus jeder Staude sprossen nur wenige Triebe. Ein Totalausfall einzelner Stauden erfolgte nicht. Zur Ernte stand der Miscanthus dünn und kurz.
Armseliger Bestand im Folgejahr
Zur Ernte 2012 hat sich der Bestand wieder erholt und lässt einen normalen Ertrag erwarten.
Eine Ernte des grünen Miscanthus-Bestandes in zwei aufeinanderfolgen Jahren würde zu einer Schädigung des Bestandes bis hin zum (teilweisen?) Absterben der Pflanzen führen. Wir raten von solch einer Nutzung ab!
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